Projektprofil

Aus rund einem halben Dutzend sächsischer Projekte in den letzten knapp zehn Jahren wurde die Kenntnis gewonnen, dass Liefr-verträge mit den Energielieferanten selten angeglichen werden und wenn, dann meist preislich mit Einbeziehung neuer Tarife. Viel seltener bzw. nie erfolgt eine Anpassung der Anschlusswerte bei Fernwärme, die bei der Rechnungslegung eine Art Grundpreis darstellen und nichts mit dem eigentlichen Ver-brauchspreis zu tun haben. Nicht selten findet man hier Verträge, die vor mehr als 25 Jahren unterzeichnet wurden und seitdem erfolgte keine Anpassung der Anschlusswerte mehr. Normal sollten die Anschlüsse nach jeder energetischen Sanierung angepasst werden. Das kann bei stufenweisen energetischen Sanierungen auch in kürzeren Abständen erforderlich sein. Fast jede energetische Sanierung zieht eine Verbrauchsreduktion nach sich und erfordert gerade eine Anpassung soll nicht benötigte Leistung bezahlt werden.
So war es auch in Ebersbach-Neugersdorf. Über viele Jahre wurden die mit der Stadtwerke Oberland GmbH (SWO) abgeschlossenen Fernwärmelieferverträge nicht überprüft bzw. angepasst. Im Rahmen des LISKEM Pro-jektes ist 2015 eine Überprüfung alle wesentlichen Fernwärmeanschlüsse erfolgt und auf der Grundlage der Verbrauchsdaten der einzelnen Objekte für jede Einrichtung ein Mischpreis ermittelt worden. Die Anschlusswerte wurden in Anlehnung an die DIN EN 12831 Beiblatt 2 berechnet und grafisch dargestellt. Die errechneten Werte wurden dann in einer Tabelle zusammengefasst, so dass sich diese leicht vergleichen ließen. Dabei stellte sich heraus, dass bei gleichbleibendem Grund-, Arbeits- und Jahresmesspreis der Bruttomischpreis in den einzelnen Objekten von 0,11 – 0,14 €/kWh betrug. Die logische Folge war, dass nur die Anschlusswerte die Ursache sein konnten, da sie zu hoch angesetzt waren. Daraufhin wurden in allen Einrichtungen, in denen der Mischpreis über 0,11 €/kWh lag, die Anschlusswerte so reduziert, dass sich ein Mischpreis von 0,11 €/kWh ergab. Nach einer finalen Abstimmung des Energiemanagers mit dem Coach wurde ein Abstimmungstermin mit dem Ge-schäftsführer der SWO vereinbart, bei dem die errechneten und angepassten Werte vorgelegt wurden. Die SWO folgten den Vorschlägen der Stadtverwaltung als Grundlage für eine Leistungsanpassung. Seitdem konnten ab dem Jahr 2017 Kosten in Höhe von über 24.000,00 € jährlich eingespart werden. Die Richtigkeit der Maßnahme ergibt sich aus der Tatsache, dass bisher keine Unterversorgung in einer der anschlussreduzierten Objekte festgestellt werden konnte.

Die Einsparung von über 24.000,- € sind eine Einsparung, die bei gleicher Versorgung der öffentlichen Gebäude mit Fernwärme erzielt wurde. Dabei handelt es sich nicht etwa um einen Einmalbetrag. Nein, diese Summe wird jedes Jahr eingespart, so dass sie dem städtischen Haushalt eine stetige Einsparung bringt. Diese Gelder werden über einen Fonds zu weiten Teilen weiteren Effizienzmaßnahmen zur Verfügung gestellt, sodass damit ein über viele Jahre laufender Prozess in Gang gesetzt wurde, der kontinuierlich weitere Einsparungen generiert. So fließen diese Mittel unter anderem in die Sanierung der Innenbeleuchtung, die Sanierung von Heizungen oder in die Errichtung von PV-Anlagen.

Objekt      AW alt  AW neu  Einsparung €/Jahr

Fichte-GS    310      210         5.620,37

Andert-OS   520      260       12.139,72

Treff 47         80       45         1.735,97

Kita Ober-

landknirpse   100      59         2.033,57

Kita Spree-

quellspatzen  100      53         2.641,57

 

                                           24.171,20

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