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Projektprofil

Solar-Areal Rittergut Rabenstein Die wärmeautarke Siedlung ohne Öl und Gas

Chemnitz, Stadt im Überblick

Einwohner:
245.582
Beitritt:
2010
Handlungsfeld:
6. Kommunikation, Kooperation
Laufzeit:
k. A.
Turnus:
k. A.
Ansprechpartner:
Carina Kühnel
Telefon:
0371 4883610

Projektziel

Die FASA AG ist ein mittelständisches Bauunternehmen. Neben der Kernkompetenz Hoch-, Tief- und Ingenieurbau ist die FASA AG als Projektentwickler und Bauträger tätig. Bekanntheit hat das Unternehmen deutschlandweit als technologischer Marktführer bei der Entwicklung von hocheffizienten Sonnenhäusern (solare Deckung größer 90 %), dem sogenannten ENERGETIKhaus100® erlangt. Im Mittelpunkt steht hierbei eine Solar-Architektur mit einer klaren Formensprache. Dabei erstreckt sich das Betätigungsfeld der FASA AG über den Neubau hinaus auch auf die solarenergetische Sanierung von Bestandsgebäuden. Selbst im Denkmalschutz werden hocheffiziente Lösungen mit solaren Deckungsgraden von 90 Prozent entwickelt und umgesetzt. Neben dem Wohnungsbau (Einfamilien- und Mehrfamilienhäuser) ist auch der Gewerbebau Bestandteil des Leistungsportfolios. Im Ingenieurbau setzt das Unternehmen aus Chemnitz ebenfalls Zeichen: Das Spektrum reicht hier vom Brückenbau bis hin zu Lärmschutzwänden. Permanente Weiterentwicklungen und eigene Forschungsarbeit sichern eine gleichbleibend hohe Qualität und Zukunftsfähigkeit der angebotenen Dienstleistungen und Produkte. Innovation ist der treibende Motor der sächsischen Solarpioniere aus Chemnitz. Sämtliche Produkte stehen für Langlebigkeit, Umweltgerechtigkeit, CO2-Neutralität und Ökologie.

Beschreibung

Einführung
Ausgangspunkt war das brachliegende „Rittergut Rabenstein“ in Chemnitz. Das mehr als 20.000 m² umfassende Gelände mitten im historischen Ortskern des Stadtteils Chemnitz Rabenstein sollte revitalisiert werden. Die Planungen für das Projekt begannen bereits 2008 und es galt zu entscheiden, mit welchen Energieträgern die entstehenden Häuser versorgt werden sollten. Projektziel war, ein Solar-Areal mit ca. 20 ausschließlich solar beheizten, wärmeautarken Häusern zu errichten und dieses behutsam mit dem Bestand des historischen Ritterguts und dem Ortskern zu verbinden.
Das Projekt ist mittlerweile abgeschlossen. Der Siedlungscharakter des Gebäudeensembles setzt neue architektonische und städtebauliche Akzente. Es erhöht das Wissen um und die Akzeptanz von Sonnenenergienutzung für die eigene Wärmeversorgung in der Bevölkerung deutlich. Damit ist das Solar-Areal wegweisend für eine zukunftsorientierte Stadtentwicklung im Zeichen der Energiewende. Möglichkeiten zur Entwicklung wärmeautarker Stadtquartiere mit dezentraler Energieversorgung werden aufgezeigt. Das Gesamtprojekt stellt nun eine lebendige Solarsiedlung mit Pilotcharakter für Sachsen und das gesamte Bundesgebiet für bezahlbare „solarbetriebene“ Gebäude dar.

Wesentliche Ergebnisse

Mit zunehmendem Wachsen des Solar-Areals flossen auch konsequente Weiterentwicklungen des ENERGETIKhaus100® in die Realisierungen ein. So werden jetzt beispielsweise effektivere Sonnenkollektoren verbaut, was dazu führt, dass die gleichen Erträge auf kleinerer Fläche erwirtschaftet werden können. Außerdem wurde die Größe des Solarspeichers optimiert, was heißt, dass die gleiche Leistung bei geringerem Platzbedarf vorgehalten wird. Unverändert sind die traditionelle Massivbauweise mit Wärmedämmziegeln und Massivholz und der Einsatz ökologischer Dämmstoffe (z.B. Seegras, Hanf oder Kork) für den Dachbereich. Durch das ENERGETIK-Prinzip kann auch auf die zusätzliche Dämmung der Außenhülle des Hauses – und somit auf unnötige Chemie und Ressourcenverbrauch – verzichtet werden.

Die Entwicklung und Realisierung des Solar-Areals „Rittergut Rabenstein“ im historischen Ortskern kann als großer Erfolg verbucht werden. Auf dem Gelände konnte die Errichtung einer wegweisenden solaren Siedlung verwirklicht werden. Im Vergleich zu einer konventionellen modernen Bebauung, verhindern die ENERGETIKhäuser den Ausstoß von rund 60 Tonnen CO2 pro Jahr und sparen in Summe ca. 50.000 Liter Heizöl ein. Unberücksichtigt bleiben hierbei noch die Kosten und Umweltschäden, die bei der Förderung, Verarbeitung und dem Transport von Öl oder Gas entstünden.
Das Gelände als architektonisches Ensemble von ENERGETIKhäusern steigert die Akzeptanz von Solarenergie auch in der Öffentlichkeit deutlich. Der Siedlungscharakter hebt die Wohnqualität durch das Wohnumfeld zusätzlich. Das Solar-Areal „Rittergut Rabenstein“ zeigt anschaulich, wie hier städtebaulich die Energiewende nicht nur propagiert, sondern aktiv umgesetzt wird. Sehr positiv zur Geltung kommt hierbei der solare Bau- bzw. Architekturstil: „Die Form folgt der Energie.“
Innovativ ist dieses Projekt, da hier mit dem ENERGETIKhaus100® autark erstmals sowohl der Energiebedarf für Heizung und Warmwasser wie auch der Stromverbrauch eines Gebäudes umweltfreundlich erwirtschaftet werden. Die Photovoltaikanlage auf dem Carport erlaubt die dezentrale Stromerzeugung und macht das Haus energetisch komplett unabhängig. Im Gegensatz zu manchem Prototyp eines Pilotprojektes, ist dieses ENERGETIKhaus100® nicht nur eine interessante Studie. Es handelt sich vielmehr um ein bezahlbares Gebäude, das den Nutzer in die Lage einer nahezu vollkommenen Wärme- und Stromautarkie versetzt. So geht aktiver Umweltschutz.

Bilddokumentation