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Projektprofil

Bioenergie aus der Zentralen Kläranlage

Chemnitz, Stadt im Überblick

Einwohner:
245.582
Beitritt:
2010
Handlungsfeld:
3. Ver- und Entsorgung
Laufzeit:
2015 - 2017
Turnus:
k. A.
Ansprechpartner:
Carina Kühnel
Telefon:
0371 4883610

Projektziel

Bei der biologischen Abwasserreinigung fällt Klärschlamm an. Dieser Klärschlamm wird vor der weiteren Verwertung ausgefault. Das Faulgas wird über Blockheizkraftwerke unmittelbar in Strom und in Nutzwärme umgewandelt (Kraft-Wärme-Kopplung).

Beschreibung

Die mit dem Klärschlamm in die Faulung eingeführten polymeren Substrate werden über die Stufen Hydrolyse, Acidogenese, Acetogenese und Methanogenese in den beiden Faultürmen in einen ausgefaulten Klärschlamm und ein sogenanntes Faulgas umgewandelt. Das Gas mit ca. 60%-igen Methananteil wird in 12-Zylinder-Gas-Otto-Motoren (BHKW´s) zu elektrischer und thermischer Energie umgewandelt. Nahezu 100 % der dabei entstehenden grünen Nutzenergien Strom und Wärme werden im Klärwerk sofort wieder verbraucht.

Da die BHKW-Anlage sowie die Gebläsestation nicht mehr wirtschaftlich im Betrieb waren, wurden sie, begleitet von Energieeffizienzmaßnahmen, umgebaut. Die neue BHKW-Anlage besteht aus zwei Modulen zu je 600 kW. Die hocheffizienten Maschinen verbessern die Nutzung des in der zentralen Kläranlage erzeugten Faulgases, so dass mit dem Betrieb der Module rund 60 % des Stromverbrauchs über Eigenerzeugung sichergestellt werden kann. Weiterhin verbessert sich die Eigenversorgung der Kläranlage mit Wärme.

Die vier alten Aggregate der Gebläsestation wurden durch neue mit Frequenzumformern gesteuerten Turboverdichter ersetzt. Die neuen Verdichter sind magnetgelagert und damit nahezu wartungsfrei.

Wesentliche Ergebnisse

Der Energieaufwand einer Kläranlage wird im Wesentlichen durch den Energieverbrauch für die biologische Abwasserreinigung bestimmt. Etwa 40 % des Gesamtenergiebedarfs der Kläranlage gingen bisher über die Belüftung in die Belebungsbecken. Der Energiebedarf der neuen Maschinen liegt ca. 25% unter dem der Altaggregate. Durch die Magnetlagerung kommt weiterhin hinzu, dass kein Öl in den Maschinenlagern verwendet werden muss. Öltransporte und -entsorgung entfallen damit zukünftig.

Der Betrieb der BHKW-Anlage stellt damit einen aktiven Beitrag zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes in Chemnitz dar und leistet einen finanziellen Beitrag zur Stabilisierung der Abwassergebühren/-entgelte.

Ansprechpartnerin (direkt):

Anne-Kathrin Sundheim, Abteilungsleiterin - Kläranlagen Betrieb, anne-kathrin.sundheim@eins.de, 0371/525-2230

Bilddokumentation