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Projektprofil

Kooperation zwischen Stahlwerk und Stadtwerken für Abwärmenutzung zur Dampferzeugung und Kraft-Wärme-Kopplung Umweltfreundliche Technologien und Produktionsverfahren

Riesa im Überblick

Einwohner:
29.409
Beitritt:
2013
Handlungsfeld:
3. Ver- und Entsorgung
Laufzeit:
seit 2013
Turnus:
k. A.
Ansprechpartner:
Manuela Langer
Telefon:
03525-700204

Projektziel

Ziel der Kooperation ist die Nutzung der Abwärme des örtlichen Stahlproduzenten (FERALPI STAHL - ESF), um Dampf zu erzeugen und diesen zum Heizkraftwerk Merzdorf der Stadtwerke Riesa zu liefern. Diese wiederum binden den Dampf als Ergänzung in die bereits bestehende Dampfversorgung des örtlichen Reifenwerks von Goodyear Dunlop ein.

Beschreibung

Die Dampf-Kooperation zwischen Stahlwerk und Stadtwerken ist nicht nur aus produktionstechnischer Sicht, sondern auch in Bezug auf die umweltschonende Wirkung einzigartig. Denn sie vereint zwei hocheffiziente und umweltschonende Energieprozesse – die Abwärmenutzung auf Seiten des Stahlwerks sowie die Kraft-Wärme- Kopplung auf Seiten der Stadtwerke.
Um die Abwärme für die Dampferzeugung zu nutzen, wurde ein geschlossenes, mit Speisewasser befülltes Behältersystem, eine sogenannte Wärmetausch-Quenche, im Stahlwerk installiert. Das bei der Stahlschmelze eingeleitete Kühlwasser verdampft im System und nimmt somit einen Teil der im Produktionsprozess freiwerdenden Wärmemenge auf.
Mit einem Druck von 26 bar und einer Temperatur von circa 225°C strömt der überhitzte Dampf über eine 1.216 m lange Trasse zur Übergabestation, unmittelbar in der Nähe des Reifenwerks. Diese Übergabestation bildet die Schnittstelle zwischen dem Heizkraftwerk Merzdorf und dem Reifenwerk. Im Heizkraftwerk Merzdorf selbst wird mittels KWK hocheffizient elektrische Energie, Fernwärme und Dampf erzeugt.

Wesentliche Ergebnisse

Die Nutzung der Abwärme seitens der Stahlproduktion ist Teil des Umweltschutzund Modernisierungsprogramms. Damit kann der Energieverbrauch in der Produktion erheblich gesenkt werden. Auf Seiten der Stadtwerke Riesa bewirkt die Zusammenarbeit eine Vermeidung CO2-Emissionen in Höhe von 9.000 Tonnen pro Jahr. Für das gemeinsame Dampfprojekt erhielten die Unternehmen 2013 den Sächsischen Umweltpreis in der Preiskategorie I „Umweltfreundliche Technologien und Produktionsverfahren“.

Bilddokumentation