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Projektprofil

Nachhaltige Energienutzung im Klärwerk Rosental Deamminikationsverfahren im Klärwerk Rosental

Leipzig, Stadt im Überblick

Einwohner:
611.975
Beitritt:
2009
Handlungsfeld:
3. Ver- und Entsorgung
Laufzeit:
seit 2014
Turnus:
k. A.
Ansprechpartner:
Johann Singer
Telefon:
03411231623

Projektziel

Der Abbau von Ammonium erfolgt in kommunalen Kläranlagen bisher hauptsächlich durch Nitrifizierung und Denitrifizierung über die Zwischenstufen Nitrit und Nitrat. Das Deammonifikationsverfahren nutzt die Fähigkeit einer Gruppe von Bakterien (den Planctomyceten), die den Ammoniumabbau ohne die Zwischenstufe Nitrat realisieren, d.h. es findet eine gezielte Unterdrückung der Nitratation statt. Die Vorteile liegen in der Einsparung von Belüftungskapazitäten und dem Wegfall einer Kohlenstoffquelle.

Beschreibung

Bis Juni 2014 haben die Kommunalen Wasserwerke Leipzig (KWL) eine Methode zur Deammonifikation im Belebungsverfahren der Klärschlammbehandlung umgesetzt. Das bei der Schlammentwässerung anfallende Abwasser ist noch stark stickstoffhaltig, sodass es erneut der biologischen Reinigung unterzogen werden muss. Die Stickstoffrückbelastung der Kläranlage aus der Schlammbehandlung über die Zentrifugatrückführung beträgt bei kommunalen Anlagen etwa 12 bis 13 Prozent der Gesamtstickstoffzulauffracht. Durch die Zwischenschaltung der Deammonifikation wird der Stickstoff im hoch belasteten Zentrifugat bereits vor der Rückführung in die Biologie abgebaut. Das senkt die Zufuhr von Stickstoff in die Belebungsbecken, sodass die Mikroorganismen schneller arbeiten können.

Wesentliche Ergebnisse

Aus dem Verfahren der Deammonifikation ergeben sich Kosten- und Energie spareffekte. Die Betriebskosteneinsparungen belaufen sich auf ca. 200.000 € pro Jahr. Die Vermeidung von CO2-Emissionen beträgt 582 Tonnen pro Jahr. Außerdem wird eine Stabilisierung des Stickstoffabbau- Prozesses bewirkt.

Bilddokumentation