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Projektblatt Energieeffizientes Bauen

Energieeffizient bauen & sanieren
Einfamilienhaus Dresden-Plauen I

Kenndaten

Gebäudetyp:
Passivhaus
Bautyp:
Neubau
Objekttyp:
Einfamilienhaus
Standort:
Dresden-Plauen
Energiekennwert:
14 kWh/m²a
Baujahr:
2010
Konstruktion:
Mischbauweise
Geschosse:
2
Untergeschosse:
vorhanden
Nutzfläche:
285 m²
Anzahl der Nutzer:
4
Baukosten:
k. A.
Förderbetrag:
22.320 €

Beschreibung

Gebäudekonzeption
Das zweigeschossige, unterkellere Einfamilienhaus wurde in Massivbauweise errichtet. Das Kellergeschoss besteht aus Stahlbeton mit außenliegender Styrodurdämmung. Die beiden Obergeschosse bestehen aus Kalksandsteinmauerwerk mit einem Wärmedämmverbundsystem. Die Außenhülle wird durch passivhaustaugliche Holzfenster komplettiert.

Erfahrungsbericht
" ... Eine dickere Wärmedämmung und die Handhabung von Wärmebrücken bei Passivhäusern ist noch nicht allen Gewerken geläufig. Hier fehlt oft noch etwas die Erfahrung. Auch was die Fensterbänke betrifft. Dies machte sich bei unserem Hausbau insbesondere bei zu kurzen Zu- und Abluftwickelfalzrohren in der Außenfassade, den Anschlüssen der Gestaltungselemente aus Faserzementplatten, den Fensteranschlüssen und der Lage der Fenster in der Dämmung mit entsprechenden Befestigungen sowie der Verschattung bemerkbar.
Am besten das Haus vollständig monolithisch bauen, also aus einem Material. Sowohl den Rohbau als auch die Fassade. Es funktionierte schließlich und alles ging gut. ... Aber es kostete viele Absprachen ... Bei der Auswahl der Bauleute auf Referenzobjekte achten und Lerneffekte abfragen. ...

Sämtliche Durchführungen von Kabeln, Lüftungsrohren und anderem müssen gut abgedichtet sein. ... Jeder Luftzug verursacht im Winter feuchte Stellen die Potenzial zur Schimmelbildung bieten. ...

Bei den Fenstern und der Haustür sind die Dichtungen äußerst wichtig und sie müssen im ersten Jahr gut zweimal nachgestellt werden, da sie sich durch die sich ändernden Feuchte- und Temperaturbedingungen leicht verziehen. Ein bis zwei Millimeter machen einen großen Unterschied. Unsere Haustüre, oder die zugehörige Laibung war im Winter immer etwas verzogen und musste z.T. abgeschliffen werden da die Tür stark klemmte. Weiterhin sollte man im Winter nach einem Fenster öffnen sofort an der Außenseite vom Rahmen (Wand und Fenster) nach Feuchte suchen. Hier zieht Innenluft heraus und kondensiert aussen. Das Fenster muss in diesem Falle nachgestellt werden. Gibt es bei Fenstern Probleme mit den Innendichtungen, den innersten von drei Dichtungsringen, so bildet sich im Winter Kondenswasser zwischen den Dichtungen, welches nach ein paar Jahren zu einem Holzschaden führen kann. Dies sollte man in den ersten Jahren kontrollieren und abstellen. ...

Viele Bekannten und auch der Haustechnikplaner meinten, dass der erste Winter in einem Passivhaus kalt ist. Dies können wir nicht bestätigen. Das Haus wurde allerdings im Herbst mit Baustrom ... vorgeheizt bevor die Erdwärmeanlage (Sole) angeschlossen und in Betrieb genommen wurde. ... eine von uns gefragte Wohnungsbesitzerin in einer Passivhausanlage, meinte dass man sich daran gewöhnen müsste das alle Räume dieselbe Temperatur haben. Dies ist bei uns nicht der Fall, da wir in den Räumen eine Einzelsteuerung der Heizschlangen haben. Die Reaktionszeit ist mit ein bis zwei Tagen zwar hoch, aber die Lüftungsanlage schafft es auch nicht, die entstehenden Temperaturdifferenzen auszugleichen. Dies ermöglicht ein kühleres Schlafzimmer und wärmeres Bad. Die Deckenheizung arbeitet anders als eine alte Kühlrippenheizung, welche die Luft heizt, die in Altbauten dann wiederum an der Decke hängt. Die Umgebungstemperatur der Wände-Decken-Böden im Raum eines Passivhauses ist ausreichend, dass der Wärmeentzug des Körpers derart beschränkt wird, dass kein Kältegefühl entsteht. Die Wärmestrahlung ist der Schlüssel, weshalb auch nach einer kurzen Stoßlüftung der Raum sofort wieder als warm empfunden wird. ...

Die intensive Sonneneinstrahlung durch die großen Fenster auf der Süd-West-Seite unterstützen insbesondere im Winter die Wärme im Haus. Der Unterschied zur heruntergelassenen Verschattung zeigt diese Wärmewirkung der Sonneneinstrahlung eindrucksvoll. ...

An das Geräusch der Lüftungsanlage haben wir uns inzwischen gewöhnt. Es schwankt auch je nach den äußeren Luftverhältnissen, bzw. ist abhängig von welcher Seite der Wind kommt. Dies ist allerdings nie störend weil insgesamt sehr leise. ..."

Energetische Kenndaten nach PHPP (Passivhausprojektierungspaket)

Heizwärmebedarf:
14 kWh/m²a
Übertemperaturhäufigkeit (über 25 °C):
k. A.
Primärenergiebedarf:
89 kWh/m²a
Energiebezugsfläche:
223,2 m²
Luftdichtheit:
0,2 h-1
Heizlast:
9 W/m²
Kühllast:
k. A.
Umbautes Volumen:
890,3 m³

Anlagentechnik

Heizungsanlage
Sole-Wasser-Wärmepumpe mit Erdwärmesonde (5 Tiefenbohrungen auf 36m mit einem Abstand von mind. 5m), Wärmeübergabe über Betonkernaktivierung
Lüftungsanlage
zentrale Lüftungsanlage mit 85% Wärmerückgewinnung
Warmwasserbereitung
erfolgt ebenfalls über die Wärmepumpe und einen 800l Pufferspeicher mit Frischwassersystem

Am Bau Beteiligte

Keine Angaben vorhanden.

Bilder