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Projektblatt Energieeffizientes Bauen

Energieeffizient bauen & sanieren
Einfamilienhaus Dresden-Coschütz

Kenndaten

Gebäudetyp:
Passivhaus
Bautyp:
Sanierung
Objekttyp:
Einfamilienhaus
Standort:
Dresden-Coschütz
Energiekennwert:
28 kWh/m²a
Baujahr:
1928
Konstruktion:
Massivbauweise
Geschosse:
3
Untergeschosse:
außerhalb der thermischen Hülle
Nutzfläche:
105,7 m²
Anzahl der Nutzer:
4
Baukosten:
k. A.
Förderbetrag:
13.740 €

Beschreibung

Gebäudekonzeption
Das 1928 errichtete Reihenmittelhaus mit Einliegerwohnung innerhalb einer Siedlung wurde einer grundlegenden energetischen Sanierung sowie Modernisierung unterzogen. Im Zuge der Sanierung wurde die bestehende alte Styropordämmung an der Ostseite des Gebäudes entfernt. Die Fensterflächen wurden vergrößert, ein neuer Anbau sowie eine neue Dachgaube ergänzt. Um annähernd den Passivhausstandard zu erreichen, wurde die gesamte Fassade mit einer Wärmedämmung aus Resol-Hartschaumplatten (WLS 022) versehen. Der unbeheizte Keller erhielt eine Deckendämmung. Wegen der zum Teil ungedämmten Nachbarreihenhäuser kamen in den Gebäudeecken Kalziumsilikatplatten als Innendämmung zum Einsatz. Im Dachbereich sind die Balken aufgedoppelt und zusätzlich mit Zwischensparren- und passivhausgeeigneten Aufsparrendämmung ausgeführt. Die Bauherren setzten Kunststofffenster mit 3-Scheibenverglasung ein.

Erfahrungsbericht
"Das Gebäude wird seit nunmehr einem dreiviertel Jahr erfolgreich bewohnt. Über die Flächenheizung/ Wandheizung lässt sich das Gebäude sehr angenehm temperieren. Auch nach einer längeren urlaubsbedingten Abwesenheit mit reduziertem Temperaturniveau im Gebäude haben die gasbrennwertbasierten Wandheizungen das Gebäude in kurzer Zeit wieder auf das normale Temperaturniveau angehoben. Diese Heizung kann noch durch den Holzkaminofen unterstützt werden. Sicherlich hat der letzte, sehr milde Winter nur binnen zweier, sehr kalter Wochen die Möglichkeit gegeben, die Leistungsfähigkeit der Heizungsanlage auszuloten. Das Ergebnis war jedenfalls sehr zufriedenstellend. Auch die dezentrale mechanische Lüftung mit Wärmerückgewinnung hat sich sehr bewährt. Neben den vordergründigen ökologischen Vorteilen der Wärmerückgewinnung, wird die allzeit frische Luft im Gebäude durchaus auch als zusätzlicher Komfort wahrgenommen. Das zum Teil mühselige Lüften kann in der Kälteperiode gänzlich entfallen. Als großer Pluspunkt stellt sich auch das völlige Fehlen von Kaltluftschleiern vor den großen Fenstern im Gebäude dar. Alle Ecken im Gebäude sowie auch die Bereiche vor den Fenstern sind voll behaglich, Kondenswasser an den Scheiben ist völlig ausgeschlossen.
Als Fazit lässt sich feststellen, dass durch die energetische Sanierung ein komfortables Haus entstanden ist, welches allem Anschein nach sehr geringe Betriebskosten nach sich zieht. Wegen des sehr milden Winters sind genauere Aussagen hierzu jedoch erst nach weiteren Wintern möglich."

Energetische Kenndaten nach PHPP (Passivhausprojektierungspaket)

Heizwärmebedarf:
28 kWh/m²a
Übertemperaturhäufigkeit (über 25 °C):
1 %
Primärenergiebedarf:
112 kWh/m²a
Energiebezugsfläche:
105,7 m²
Luftdichtheit:
0,6 h-1
Heizlast:
19 W/m²
Kühllast:
8 W/m²
Umbautes Volumen:
451 m³

Anlagentechnik

Heizung
Die Deckung des Restwärmebedarfs erfolgt über eine Gas-Brennwerttherme. Ein Holzofen erzeugt zusätzlich Wärme und ergänzt dieses System. Über Wandflächenheizungen gelangt die Wäme in die einzelnen Räume.
Lüftung
Die Lüftung erfolgt über zwei in jeder Etage in der Außenwand installierte Einbauhülsen. Die Querlüftung wird zentral gesteuert. Die Wärmerückgewinnung erfolgt über den Wechsel von Zuluft- und Abluftmodus. Ein großer Vorteil ist hierbei der Verzicht auf Zu- und Abluftkanäle im Gebäude.

Am Bau Beteiligte

Ingenieurbüro für Gebäudeenergetik Dipl.-Ing. Janet Neumann, 01237 Dresden (Ingenieurbüro)

Bilder