Steckbrief im Energieportal öffnen ➜

Projektblatt Energieeffizientes Bauen

Energieeffizient bauen & sanieren
Mehrfamilienhaus Dresden-Neustadt (Vorderhaus)

Kenndaten

Gebäudetyp:
Passivhaus
Bautyp:
Neubau
Objekttyp:
Mehrfamilienhaus
Standort:
Dresden-Neustadt
Energiekennwert:
15 kWh/m²a
Baujahr:
2008/ 2009
Konstruktion:
Massivbauweise
Geschosse:
3+D / 4+D
Untergeschosse:
HH: Tiefgarage (außerhalb der thermischen Hülle)
Nutzfläche:
1.782 m²
Anzahl der Nutzer:
49
Baukosten:
keine Angabe
Förderbetrag:
0 €

Beschreibung

Gebäudekonzeption (Hinterhaus)
Aus einer spontanen Idee wurde eine dynamische Selbstnutzerinitiative, die das Baugemeinschaftsprojekt in nur 2 Jahren von der ersten Idee bis zum Einzug umsetzte.
Das Baugrundstück befindet sich im intakten städtischen Umfeld der Gründerzeitbebauung des Szeneviertels Äußere Neustadt in Dresden. Es lag nach dem Abriss der vorgründerzeitlichen Bebauung über ein Jahrzehnt brach.
Der Entwurf für die Baugemeinschaft b33 sieht entsprechend der Erhaltungssatzung des Sanierungsgebietes "Äußere Neustadt" die Schließung des Blockrandes mit einem Vorderhaus sowie ein Hinterhaus in zweiter Reihe vor. Die Dichte der Bebauung wurde auch nach ökologischen und ökonomischen Parametern bestimmt. An erster Stelle rangierte die zukünftige Lebensqualität mit einem grünen Gemeinschaftshof als Herz der Baugemeinschaft. Gleichzeitig musste sich der Kostenanteil für den Grundstückserwerb im Verhältnis zu dem angestrebten kostengünstigen Wohnungsbau bewegen. Dies konnte erreicht werden, indem sich die Kosten auf viele Schultern verteilen.
Das Projekt bietet Platz für 14 Familien, einen Gemeinschaftsraum, 2 Gästezimmer und eine Werkstatt. Die städtebaulich zulässige Bebauungsdichte wurde unterschritten, so dass genug Platz für den grünen Hof an zentraler Stelle bleibt. Zudem werden die Flachdächer genutzt. Zu jeder Wohnung gehört ein privater nach Süden ausgerichteter Freiraum - als Terrasse, Balkon, Loggia oder Dachterrasse. Zusätzlich gibt es eine Gemeinschaftsdachterrasse.
Die Wohnungen wurden auf einem vorgegebenen Konstruktionsraster mit einer Achsbreite von 5,60 m individuell entwickelt. Die Grundrisse basieren auf einem großzügigen offenen Raumkonzept für die zentralen Bereiche Wohnen und Essen sowie individuellen Rückzugsbereichen. Dabei sind extrem unterschiedliche Wohnungen entstanden: von der Etagenwohnung hin bis zu Maisonettewohnungen über 2, 3 oder sogar 4 Geschosse.
Es entstanden schlichte, zeitgemäße Wohngebäude. Dabei wurden Gestaltungselemente der benachbarten Gründerzeit - wie z. B. das abgesetzte Sockelgeschoss an der Straße, das Mansardgeschoss, die aufrechten Fensterformate oder die  Fenstergewände - aufgegriffen und uminterpretiert. Auf der nördlichen Hofseite werden die Fassaden stark von der außenliegenden Laubengangerschließung geprägt, die einen zusätzlichen halböffentlichen Filter zwischen den privaten und gemeinschaftlichen Lebensräumen bildet.

Energetische Kenndaten nach PHPP (Passivhausprojektierungspaket)

Heizwärmebedarf:
15 kWh/m²a
Übertemperaturhäufigkeit (über 25 °C):
6 %
Primärenergiebedarf:
81 kWh/m²a
Energiebezugsfläche:
771 m²
Luftdichtheit:
0 h-1
Heizlast:
11 W/m²
Kühllast:
10 W/m²
Umbautes Volumen:
3.365 m³

Anlagentechnik

Lüftungsanlage
Jede Wohnung verfügt über eine kontrollierte mechanische Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung als dezentrales System. Die Verteilung der Frischluft erfüllt über Bodenkanäle und Bodenauslässe in den Aufenthaltsräumen und die Absaugung der Abluft über Tellerventile in den Bädern und Küchen.
Heizungsanlage
Eine zentrale Fernwärme-Übergabe-Station (Dresdner Fernwärme aus Kraft-Wärme-Kopplung) unterstützt die solarthermische Anlage. Die Wärmeverteilung erfolgt innerhalb der thermischen Hülle, die Wärmeabgabe an den Raum über Heizkörper.
Solaranlage
Zur Warmwasserbereitung mit Heizungsunterstützung wird die solarthermische Anlage genutzt, die mit 30 m² Flachkollektoren und 1.500 Litern Speichervermögen bemessen ist.
Warmwasserbereitung
Primär wird das Warmwasser über die Solaranlage bereitet. Bei Anforderung zu Zeiten geringer Solareinstrahlung wird der Bedarf zusätzlich über die Fernwärme gedeckt. Es wurde eine zentrale Versorgung mit Zirkulationsleitung innerhalb der thermischen Gebäudehülle realisiert.

Am Bau Beteiligte

Keine Angaben vorhanden.

Bilder