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Projektblatt Energieeffizientes Bauen

Energieeffizient bauen & sanieren
Schule Grimma

Kenndaten

Gebäudetyp:
Passivhaus
Bautyp:
Sanierung
Objekttyp:
Schule
Standort:
Grimma
Energiekennwert:
15 kWh/m²a
Baujahr:
1988
Konstruktion:
Massivbauweise
Geschosse:
3
Untergeschosse:
innerhalb der thermischen Hülle
Nutzfläche:
1.796 m²
Anzahl der Nutzer:
160
Baukosten:
keine Angabe
Förderbetrag:
125.954 €

Beschreibung

Gebäudekonzeption
Die Waldschule in Grimma, eine Förderschule für geistig behinderte Kinder, ist ein Plattenbau von 1988, der 2006/07 einer energetischen Sanierung auf dem Niveau des Passivhausstandards unterzogen wurde.

Die "Schulsanierung mit Faktor 10" konnte den Passivhausstandard sogar unter Belassen des im Jahr 1999 errichteten Anbaus, welcher einen durchschnittlichen U-Wert von 0,3 W/m²K aufweist, erreichen. Der neue Heizwärmebedarf beläuft sich auf ca. 15 kWh/m² und Jahr. Dieser ausgezeichnete Wert konnte durch Maßnahmen wie die Erneuerung der alten Fenster durch 3-fach Wärmeschutzverglasung, das Anbringen eines Wärmedämmverbundsystems von 16 bis 24cm Dämmstärken auf den Außenflächen und das Einbringen von 28cm Dachdämmung und 14cm Kellerbodendämmung erreicht werden. Zudem wird der Energieverbrauch durch den Einbau einer Komfortlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, welche 80 Prozent der Wärme aus der Abluft zurückgewinnt, erheblich gesenkt. Die kontrollierte Raumlüftung versorgt Lehrer und Schüler ständig mit frischer Luft und bietet ihnen ein gesundes und behagliches Raumklima.

Der Großteil des benötigten Heizwärmebedarfs wird, wie bei jedem Passivhaus, durch die Nutzung der Sonnenenergie, innerer Wärmequellen und der aus der Abluft zurückgewonnenen Wärme gedeckt. Eine Fernwärmeübergabestation und die installierte solarthermische Anlage dienen zur Deckung des restlichen Energiebedarfs. Durch diese Maßnahmen wird nicht nur die Bausubstanz geschützt und der Immobilienwert stark angehoben, sondern auch die Heizkosten langfristig gesenkt. Dies ist eine zusätzliche Absicherung gegen steigende Energiepreise und Verknappung von Energieressourcen.

Die Sanierung der Waldschule sollte eine Vorbildwirkung für andere Kommunen haben und zeigen, dass Ökonomie und Ökologie keine Gegensätze mehr sind.

Energetische Kenndaten nach PHPP (Passivhausprojektierungspaket)

Heizwärmebedarf:
15 kWh/m²a
Übertemperaturhäufigkeit (über 25 °C):
6 %
Primärenergiebedarf:
87 kWh/m²a
Energiebezugsfläche:
2.208 m²
Luftdichtheit:
0,6 h-1
Heizlast:
9,7 W/m²
Kühllast:
0 W/m²
Umbautes Volumen:
9.360 m³

Anlagentechnik

Lüftungsanlage
Die zentrale kontrollierte Komfortlüftung mit einem Gegenstromwärmeübertrager zur Wärmerückgewinnung versorgt die Lehrer und Schüler ständig mit frischer Luft. Die Wärmerückgewinnung macht es möglich, dass mehr als 80 Prozent der Wärmeenergie aus der Abluft an die Zuluft abgegeben werden, wodurch die Wärme im Gebäude erhalten bleibt und die Verluste minimiert werden.
Heizungsanlage
Um eine komfortable Innenraumtemperatur und ein schnelles Wiederaufheizen des Gebäudes nach Nutzungspausen wie Wochenenden oder Ferien zu gewährleisten, ist eine Fernwärme-Übergabestation mit einer Anschlussleistung von 35kW installiert.
Solaranlage
16m² Flachkollektoren, montiert in einem Stellwinkel von 67°, dienen zur Unterstützung der Warmwasserbereitung. Der Stellwinkel liegt im optimalen Bereich für solarthermische Anlagen, da auch bei niedrigem Sonnenstand im Winter mit einem Ertrag zu rechnen ist. Zur Speicherung der gewonnenen solarthermischen Energie ist ein Puffer-Schichtenspeicher mit 1000l Volumen installiert.
Warmwasserbereitung
Ca. 10% des Warmwasserbedarfs können von der Solaranlage gedeckt werden. Der Restbedarf wird von der Fernwärmestation aufgebracht.

Am Bau Beteiligte

Keine Angaben vorhanden.

Bilder